Davidische Sprache

Aus Ultos
Version vom 19. Januar 2020, 13:52 Uhr von Dadada (Diskussion | Beiträge) (Person, Numerus, Modus)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Davidische (dav. dāvidik kedik) ist die Amtssprache der Vereinigten Staaten von Nordakronor. Es ist eng verwandt mit dem Revartischen (dav. revārtik kedik / rev. revartik izek). Die beiden Sprachen stellen die beiden bedeutendsten Sprachen der Duvarischen Sprachfamilie dar, denn nur diese beiden Sprachen in der Familie werden von über 180 Millionen Menschen gesprochen, alle anderen Sprachen sind Minderheitssprachen in gertanesisch- oder rythanisch-sprachigem Gebiet. Im Gegensatz zum Davidischen weist das Revatische zahlreiche Vereinfachungen auf.

  • Linguistische Klassifikation:
* Duvarische Sprachen
 * Kiranisch
  * Akronorkiranisch
   * Davidisch

Laute und Schrift

Alphabet und Aussprache

Davidisch wird in einer eigenen Schrift, dem Qumun geschrieben.

Transkription aus dem Qumun Aussprache (IPA)
A, a [a:]
Ā, ā [a]
B, b [b]
D, d [d]
E, e [e]
F, f [f]
G, g [g]
Ğ, ğ [d͡ȝ]
H, h [h]
I, i [i:]
Ī, ī [i]
J, j [j]
K, k [k]
L, l [l]
M, m [m]
N, n [n:]
N̄, n̄ [n]
Ń, ń [ːŋ]
O, o [o:]
Ō, ō [o]
P, p [p]
Q, q [q]
R, r [r]
S, s [s]
T, t [t]
U, u [u:]
Ū, ū [u]
V, v [v]
W, w [w]
Y, y [ːj]
Z, z [z]

Silbenstruktur

Es kommen fast ausschließlich Silben vom Typ CV(C) vor.

Betonung

Es gibt drei Betonungsgruppen: Wurzeln, die stets auf dem Stamm betont werden; Wurzeln, die stets auf der ersten Silbe betont werden; Wurzeln, die stets auf der letzten Silbe betont werden. Die Betonung ist also eine Eigenschaft der Wurzel und bleibt bei der gesamten Flexion (Beugung) und Derivation (Ableitung) gleich. Dabei kann eine Wurzel, je nachdem, in welcher Betonungsklasse sie ist, vollkommen verschiedene Bedeutungen tragen. Dies ist außerordentlich wichtig und auch schwierig, da die Schrift die Betonung nicht kennzeichnet.

So bedeutet die Wurzel boğ "grün" wenn endbetont, aber "Stier" wenn anfangsbetont.

  • bo'ğūd mit Betonung auf der letzten Silbe bedeutet also "die Grünen"
  • boğūd mit Betonung auf der ersten Silbe hingegen "die Stiere"

Nomina

Pronomen

Substantive unterscheiden sich nur nach dem Numerus. Diese sind der Singular und Plural. Außerdem gibt es noch den unbestimmten Artikel _en_. Wenn Wörter bestimmt sind, wird der Artikel an das Wortende angehängt (bei Endung auf Konsonant -en, bei Endung auf Vokal -n).

ich na
du mo
er/sie/es (belebt) sag
es (unbelebt) gağ
wir nūd
ihr maja
sie (Pl belebt) neg
sie (Pl unbelebt) gan

Fragepronomen: Be – Wer/was?

Es gibt keine Possessivpronomen, man kann nur sagen „von mir“, „von ihm“ etc. (anāg ğa na – „das Zimmer von mir“ = Mein Zimmer).

Zu der Bedeutung von belebt und unbelebt siehe unten.

Substantiv

Das Substantiv unterscheidet die Numeri Singular und Plural. Es gibt keine Artikel.

Der Singular ist die Grundform. Bei der Bildung des Plurals wird zwischen belebten Nomen (=Tiere, Menschen, Körperteile) und unbelebten Nomen unterschieden.

Plural

Belebte Nomen Enden im Singular immer auf Konsonant. Sie erhalten die Pluralendung –ūd.

Nicht belebte Nomen können auf Konsonant oder Vokal enden. Im ersten Fall erhalten sie die Pluralendung –a. Im letzteren Falle –n.

Beispiele:

  • Belebte Nomen:
 * at (Vater), Pl. atūd
 * maw­ad (Mutter), Pl. mawadūd
 * toğ (Kopf), Pl. toğūd
 * qam (Fluss), Pl. qamūd
  • Nicht belebte Nomen
 * Endung auf Konsonant:
   * tab (Buch), Pl. taba
   * ārz (Baum), Pl. ārza
   * anāg (Zimmer), Pl. anāga
 * Endung auf Vokal:
   * za (Schwert), Pl. zan
   * iğōri (Name), Pl iğōrin

Besitz

Besitz wird durch eine Präposition angezeigt (wie das englische „of“). Zum Anzeigen von Besitz ist es auch entscheidend, ob der Possessor (das Nomen, dass Besitz) belebt oder unbelebt ist. Wenn das er unbelebt ist, lautet die Präposition „i“. Wenn er belebt ist, lautet die Präposition „ğa“.

Wenn das nächste Wort mit einem Vokalanfängt, kann die Endung –d an die Präposition angehängt werden, um die Aussprache zu erleichtern.

Beispiele:

  • anāg ğa mawad – das Zimmer der Mutter
  • anāg ğa(d) at – das Zimmer des Vaters
  • qoj i tab – das Blatt des Buches (=Buchseite)
  • nād i(d) anāg – der Schlüssel des Zimmers (Zimmerschlüssel)

Adjektivierung

Ein Adjektiv der Zugehörigkeit kann auf –ik gebildet werden (auf –wik, fall das Substantiv auf einen Vokal endet). Es handelt sich dann um ein Herkunftsadjektiv (also keine Vorsilbe s.u.)

Beispiele:

  • at (Vater) – atik (väterlich): anāg atik – das väterliche Zimmer (also: das Zimmer des Vaters)
  • mawad (Mutter) – mawadik (mütterlich): anāg mawadik – das Mütterliche Zimmer (also: das Zimmer der Mutter)
  • Sval (Sival) – Svalik (sivalesisch): mūt Svalik – sivalesisches Essen
  • za (Schwert) – zawik (zum Schwert gehörig): būlgo zawik – zum Schwert gehörige Kraft (also: die Kraft des Schwertes)

Wie man sieht, kann der Besitz auch durch Adjektivierung ausgedrückt werden. Je nach Dialekt bevorzugt man das eine oder das andere.

Adjektive

Adjektive stehen hinter dem Nomen, das sie beschreiben.

Kongruenz

Sie haben verschiedene Vorsilben, je nachdem, ob das Nomen eine männliche Person, anders belebt oder unbelebt ist, in Singular oder Plural steht.

Vorsilben Singular Plural
Männliche Person tū- nū-
Belebt, aber nicht männliche Person sa- ne-
unbelebt - ne-

Einige wenige Adjektive tragen jedoch niemals Vorsilben (z.B. Adjektive für Herkunft, „davidisch“, „akronoisch“, etc.)

Beispiele:

  • Männliche Person
* at tūmid – der gute Vater
* atūd nūmid – die guten Väter
  • Belebt, aber nicht männliche Person
* mawad samid – die gute Mutter
* mawadūd nemid – die guten Mütter
* yagağ sabūl – der starke Arm
* yagağūd nebūl – die starken Arme
  • Unbelebt
* bāld būl – das starke Land
* bālda nebūl – die starken Länder

Steigerung

Durch Partikeln, die wiederum hinter dem Adjektiv stehen

  • olet für den Komparativ
  • oltāğ für den Superlativ

Beispiele:

  • jataq tūbūl – der starke Krieger
  • jataq tūbūl olet – der stärkere Krieger
  • jataq tūbūl oltāğ – der stärkste Krieger

Substantivierung

Als Eigenschaft durch -go:

  • būl – stark
  • būlgo – die Stärke

Als Träger einer Eigenschaft durch te-:

  • būl – stark
  • tebūl – der Starke

Es gibt aber noch mehr Möglichkeiten, die meisten davon sind veraltet, z.B. –ma- als Eigenschaft:

  • mid – gut
  • mimad – Freundlichkeit

Verben

Das Verb unterscheidet Numerus (Singular und Plural), Person (1., 2., 3.), Tempus (Präsens, Objektive Vergangenheit, Subjektive Vergangenheit, Antipräsens), Modus (Indikativ, Optativ-Nezessitiv, Imperativ), Diathese (Aktiv, Passiv, Faktitiv, Ditransitiver Kausativ) und Direktion (Ventiv und Nicht-Ventiv).

Person, Numerus, Modus

Die wichtigsten Personalendungen sind (Beispiel mit dal- "geben"):

Person Singular
1 dal-u
2 dal-ez
3 dal-e

Endet der Stamm auf Vokal, wird ein -j- eingefügt, um die Aussprache zu erleichtern.

Im Plural wird ein t vorangestellt:

Person Singular
1 dal-t-u
2 dal-t-ez
3 dal-t-e

Für den Nezessitiv wird ein -ya- (manchmal zu -y- verkürzt) an der Personalendung ergänzt.

Bedeutung Plural
Ich möge/soll geben dal-u-ya
Du mögest/sollst geben dal-e-ya-z
Er/sie möge/soll geben dal-e-ya
Wir mögen/sollen geben dal-t-u-ya
Ihr möget/sollt geben dal-t-e-ya-z
Sie mögen/sollen geben dal-t-e-ya

Oft verwendet man den Optativ-Nezessitiv in der Bedeutung des Futurs.

Der Imperativ endet auf (t)i:

Gib! dal-i
Gebt! dal-t-i

Ventiv

Der Ventiv drückt

  • 1.: eine Bewegung zum Sprecher ("her")
  • 2.: ein indirektes Objekt der 1. Person (Sg. oder Pl.)

aus. Er wird durch die Vorsilbe mu- ausgedrückt, die zu ru- abgewandelt wird, falls der Stamm des Verbes einen labialen Laut (b, p, m, w) enthält:

Er kommt her mu-san-e (san- = gehen)
Er gibt mir mu-dal-e
Gib mir! mu-dal-i
Er verkauft mir ru-weğ-e (weğ- =verkaufen)

Vergangenheitstempora

Die Verwendung der Verschiedenen Tempora

Die Objektive Vergangenheit drückt aus, dass etwas einen Fakt oder eine zustätzliche Information darstellt. Sie kann einerseits eine resultative Bedeutung haben ("er aß die Suppe auf"), andererseits eine affirmative Komponente ("er pflegte damals wirklich zu sagen..."). Zuweilen drückt man damit die Vorvergangenheit ("nachdem er gegangen war...") oder ein weit zurückliegendes Ereignis ("vor langer Zeit..."). Die Objektive Vergangenheit betont die Unabhängigkeit von den Erlebnissen und der Wahrnehmung des Sprechers. Handlungen und Situationen, die in der Objektiven Vergangenheit beschrieben werden, stehen oft außerhalb der Haupthandlung.

Für eine Folge von Ereignissen, einen Handlungsstrang und zusammenhängende Erzählungen verwendet man die Subjektive Vergangenheit. Sie kann auch genutzt werden, um eine subjektive Bedeutungskomponente in den Satz einfließen zu lassen ("wie ich mich erinnere, pflegte er zu sagen...).

Das Antipräsens beschreibt Zustände und Gewohnheiten, die sich in der Vergangenheit erstreckten, in der Gegenwart aber nicht mehr gültig sind ("Damals stand ein Baum in unserem Garten")

Der Optativ-Nezessitiv hat in der Objektiven Vergangenheit die Bedeutung eines Zwangs oder einer Notwendigkeit ("er musste gehen"), in der Subjektiven Vergangenheit die Bedeutung eines Vorhabens oder eines "Futurs im Präteritum" ("er wollte gehen/war im gehen/hatte vor, zu gehen/würde gehen")

Objektive Vergangenheit

Sie wird gebildet, indem im Singular ein -s- nach dem Verbstamm erscheint, im Plural hingegen das -t- durch ein -k- ersetzt.

Numerus, Person Form
Sg1 dal-s-u
Sg2 dal-s-ez
Sg3 dal-s-e
Pl1 dal-k-u
Pl2 dal-k-ez
Pl3 dal-k-e

Subjektive Vergangenheit

Es gibt zwei verschiedene Gruppen von Verben bei der Bildung der Subjektiven Vergangenheit: Verben mit Stammveränderung und solche ohne.

Verben ohne Stammveränderung erhalten einfach andere Endungen:

Numerus, Person Form
Sg1 dal-en-u
Sg2 dal-en-ez
Sg3 dal-a
Pl1 dal-en-t-u
Pl2 dal-en-t-ez
Pl3 dal-t-a

Verben mit Stammveränderung erhalten die normalen Präsensendungen. Die Stammveränderungen müssen im Prinzip auswendig gelernt werden. Es gibt aber einige Prinzipien - meist wird der Vokal verändert:

  • a, o und e entfallen
  • wird dabei eine Lautkombination schwer aussprechlich, tritt ein a- vor den Stamm, welches im Ventiv entfällt: seq- "bringen", a-sq-e "er brachte", mu-sq-e "er brachte mir"
  • wenn ein j oder y im Stamm enthalten ist, wird es dabei zu i: voj-t-e "sie sehen" - vi-t-e "sie sahen"
  • wenn ein w im Stamm enthalten ist, wird es zu u: weğ-e "er verkauft" - uğ-e "er verkaufte"
  • ein i im Stamm wird zu e, ein u zu o: zir-u "ich singe" - zer-u "ich sang"; lur-ez "du wählst aus" - lor-ez "du wähltest aus"

Antipräsens

Im Antipräsens wird der Form der Subjektiven Vergangenheit ein o- vorangestellt, welches auch gegebenenfalls das prothetische a- ersetzt. Das Ventivpräfix lautet mo- bzw. ro-.

Bsp.: o-zer-tu "wir pflegten einst zu singen"; mo-sq-e "er pflegte mir einst zu bringen".

Diathese

Alle Verben stehen, wenn nicht modifiziert, im Aktiv.

Der Passiv wird gebildet, indem ein -ga an die Personalendung gehängt wird:

  • mu-seq-e "er/sie bringt mir" - mu-seq-e-ga "er/sie/es wird mir gebracht"

Der Faktitiv leitet transitive Verben von intransitiven Verben und von Adjektiven ab. Er wird mit der Vorsilbe si- gebildet (die Vorsilbe des Ventivs erscheint vor dieser Vorsilbe)

  • boğ "grün" - siboğe "er begrünt" - musiboğe "er begrünt mir"

Der Ditransitive Kausativ leitet ditransitive Verben von transitiven ab (X lässt Y etwas tun). Dabei erscheint das Hauptverb normal Konjugiert mit den Endungen des Veranlassten. Es folgt ein Hilfverb, dass aus ğ(a)- und den Präsensendungen des Veranlassers gebildet wird. Es hat keine Zeitformen.

  • voj-e ğ-u "ich lasse ihn sehen" = "ich unterrichte ihn"
  • voj-u ğ-e "er lässt mich sehen" = "er unterrichtet mich"
  • voj-k-ez ğa-t-u "wir ließen euch sehen" = "wir unterrichteten euch" (Objektive Vergangenheit)
  • vi-j-u ğ-ez "du ließt mich sehen" = "du unterrichtetest mich" (Subjektive Vergangenheit)

Kurze Form

Der reine Stamm trägt die Bedeutung einer (zeitlosen oder die Zeit des Kontexts übernehmenden) Möglichkeit im Sinne von "ist X-bar". Es ist stets intransitiv.

Bsp.: at voj "der Vater ist sichtbar"; Lar mez yu? "Darf man hier sitzen?", wörtlich "Ist (es) hier sitzbar?" (lar = hier, mez = sitzen)

Substantivierung

Als Prozess durch die Nachsilbe –wo (-o nach Konsonant):

  • voj-u "ich sehe" – voj-o "das Sehen"
  • taq-u "ich kämpfe" – taq-o "der Kampf, der Krieg"

Als Person durch die Vorsilbe ja-, falls das Verb auf Konsonant endet. Falls es auf Vokal endet, wird stattdessen ein –b angehängt.

  • taqjataq "der Krieger"
  • ge "laufen" – geb "der Läufer"

Adjektive vs. Verben vs. Partizipien

Stämme, die adjektivische Bedeutung haben, können die Bedeutung eines Verbs annehmen, wenn sie einfach statt Adjektivendungen Verbalendungen erhalten: at tū-mid "der gute Vater" - at mid-e "der Vater ist gut".

Stämme die eine verbale Bedeutung ausdrücken, können als Adjektive erscheinen, indem sie mit adjektivische Affixen versehen werden. Dabei erscheinen intransitive Verben als aktives Partizipien, transitive als passives Partizip:

  • at ge-j-e "der Vater geht" - at tū-ge "der gehende Vater"
  • at voj-e "der Vater sieht" - at tū-voj "der gesehen( werdend)e Vater"

Aktive, transitive Partizipien kommen kaum vor.

Satzbau

Die Satzreihenfolge ist stets Subjekt - Prädikat - Direktes Objekt - Indirektes Objekt. Adverbien können an beliebiger Stelle erscheinen. Bei Intransitiven Verben kann das Subjekt auch nach dem Prädikat (aber stets vor dem indirekten Objelt!) erscheinen.

Bei Wortfragen wird der entsprechende Satzteil durch das passende Fragewort ersetzt. In Entscheidungsfragen wird dem zu erfragenden ein yu nachgestellt: Mawad vije at yu? - "Hat die Mutter den Vater gesehen?" - Mo yu vije at? - "Hat die Mutter den Vater gesehen?" - Mawad vije yu at "Hat die Mutter den Vater gesehen?" (neutral).

Die Verneinung nu wird dem zu verneinenden Satzteil vorangestellt: Mawad vije nu at. "Nicht den Vater hat die Mutter gesehen" - Nu mawad vije at "Nicht die Mutter hat den Vater gesehen." - Mawad nu vije at. "Die Mutter hat den Vater nicht gesehen" (neutral). Letztere Form wird auch oft gebildet, indem dem Verb die Endung -n angehängt wird: Voj-u-n at "Ich sehe den Vater nicht."