Duvarische Sprachen

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Version vom 15. April 2020, 20:43 Uhr von Dadada (Diskussion | Beiträge) (Entwicklung des Kaltakischen)
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Die Duvarischen Sprachen sind eine Gruppe von zwei eng verwandten Sprachen, Davidisch und Revartisch.

Eigenschaften von Protoduvarisch

Es gibt keine Belege des Protoduvarischen, die hier angegebenen Formen sind allesamt rekonstruiert.

Phonetik, Phonotaktik

Vokale: Sieben Kurzvokale, sechs Langvokale.

Kurz Lang
a ā
e ē
o ō
u ū
i ī
​ɐ (â) ɐ̅
ə (ê) -

Konsonanten: Auffällig sind die Langphoneme der Nasale, Approximanten und Liquide.

Art Bilabial Labiodental Dental Alveolar Postalveolar Velar Uvular Pharyngal
Plosiv b, p - - d, t - g, k G, q -
Frikativ - -,f ​ð, θ (dh, th) z, s -, ​ʃ (sh) -, x - H
Nasal m, m: - - n, n: - ​ŋ, ​ŋ: (N, N:) - -
Approximant - w, w: - - - j, j: (j, y) Palatal! - -
Trill - - - r, r: - - - -
Lateral - - - l, l: - - - -

Phonotaktik: Es sind CV(C)-Silben zugelassen. Die Kombination s+Plosiv verhält sich innerhalb dieses Schemas wie ein einzelner Konsonant. H kommt nur am Silbenanfang vor.

Betonung: Wörter sind in Betonungsklassen aufgeteilt; die Betonungsklasse hängt von der Wurzel ab und ändert sich nicht im Verlaufe der Flexion. Es ist nicht ganz klar, ob es drei (Anfangs-, Wurzel- und Endbetont) oder vier (diese sowie Penultima-Betonte) gab.

Morphologie

Nomina: Drei Numeri (Singular, Dual und Plural) sowie drei Kasus (Nominativ, Genitiv, Akkusativ).

Kasus Singular Dual Plural
Nominativ - -əm
Genitiv -d -mud -āwd
Akkusativ -n -əm: -ān

Adjektive: Kongruieren nach biologischem Geschlecht bzw. Belebtheit und Numerus, nicht aber nach Kasus. Singular und Plural können rekonstruiert werden; ob nach dem Dual kongruiert wurde, ist nicht mehr sicher zu sagen.

Genus Singular Plural
männliche Person thū- nū-
belebt, nicht männliche Person sa- ne-
unbelebt - ne-

Verben:

  • Personenzeichen: 1: u, 2: -u-z oder -e-z, 3: und -a
  • Numera: Singular (durch Null oder Tempuszeichen ausgedrückt); Dual (durch -m- ausgedrückt) und Plural (durch Tempuszeichen ausgedrückt)
  • Tempora: Präsens (- im Sg. und Dual, -d- im Pl.); Objektive Vergangenheit (s im Sg. und x im Pl.); Subjektive Vergangenheit (Stammveränderung oder Erweiterung -ən-); Antipräsens (Vorsilbe Hɐ-)
  • Modi: Indikativ (ohne Kennzeichen), Imperativ (durch -i) und Optativ (-ya-)
  • Direktion: Neutral, Ventiv (mu-) und Separativ (ša-)
  • Diathese: Aktiv (ohne Kennzeichen), Ditransitiv-Kausativ (Periphrastisch) und Reflexiv (-ga)

Entwicklung des Davidischen

Phonetik

Erste Phase

  • Ps>sP/_#
  • s+P ergibt einen Frikativ: sb, zb>​β(:); sp>ɸ(:); zd, sd>dh(:); st>th(:); zg, sg>​ɣ; sk>x'; zG, sG>ʁ; sq>​χ
  • ē>ā, ū>ō, o>a
  • H entfällt. Falls ein Hiatus entsteht, wird der zweite Vokal zu einem Halbvokal (o, u > w; alle anderen ergeben >y

Zweite Phase (Endprodukt dieser Phase ist klassisches Altdavidisch)

  • Vw:C>Vwc/_C,#
  • sh>h
  • N:>NG, r:>rd, l:>ld (diese Kombinationen werden unten mit RD abgekürzt)
  • Am Silbenanfang: w>v; w:>w
  • ​β>v; ɸ>f; ɣ>dh; ​χ>x; ʁ>r
  • ​ɐ>o; ɐ̅>ā
  • aw, ow, uw>ū; ew, iw>ī

Dritte Phase (Hin zu Neuduvarisch)

  • RD>R/_C; RD>R/C,#_; RD>D/_#
  • g>ğ/i,e_
  • dh>ğ
  • x>k/_V; >h sonst
  • th>t/_V; >s sonst
  • G>g
  • ə wird a am Wortanfang, e am Wortende, i sonst

Morphologie

Nomina

  • Verlust der Kasus
  • Verlust des Duals
  • Zwei Pluralmorpheme: -ūd(<āwd) aus ursprünglichem PlN für belebt, -a/-n aus ursprünglichem PLA für unbelebt

Verben

  • Verlust des Duals außer in der 1. Person der Konjugation.
  • Imperativ kann nicht mehr den Hortativ und Jussiv ausdrücken, dies wird vom Optativ-Nezessitiv übernommen
  • Reflexiv zu Passiv

Entwicklung des Kaltakischen

Davidisch und Kaltakisch sind etwas enger miteinander verwandt als Revartisch mit beiden Sprachen.

Phonologie

Die erste Phase der Entwicklung stimmt bei beiden überein.

Weitere Entwicklung des Kaltakischen

  • l zu w am Silbenende
  • r>l
  • l:>r:>r
  • Kaltakische Rotation: Stimmhafter Plosiv wird stimmloser Frikativ, stimmloser Frikativ wird stimmhafter Frikativ, stimmhafter Frikativ wird stimmhafter Konsonant, z.B.: ɸ>w, w>b, b>ɸ
  • w:>wb/V_V; sonst w
  • y:>yg/V_V; sonst j
  • f>ɸ'
  • sh>​x
  • ​ɐ>e, ɐ̅>ō
  • ə>o
  • aj>ē, ij>ī, ej>ī, uj>ü:, oj>ö

Morphologie

In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen.

Entwicklung im Revartischen

Phonetik

Erste Phase (Altrevartisch)

  • w:>w
  • VwC>VC:
  • VwsC>VshC
  • G>ʁ, aber sG, zG>sg, zg
  • q>x, aber sq>sk
  • H>j

Entwicklung der Vokale:

Neu Alt
a, ā ɑ​, ​ʌ
e, ē ​ɛ, ​e​
o, ō ɔ, o
u, ū ​ʊ, u
i, ī ​ɪ​, i
​ɐ (â), ɐ̅ ə, ʌ
ə (ê) Null

Zweite Phase (Neurevartisch)

  • th>sh
  • dh>z
  • b>v
  • w>b
  • ʁ>r

Entwicklung der Vokale:

  • e>i
  • ɪ>e [ɛ]
  • o>u
  • ʊ>o [ɔ]
  • ə>Null

Morphologie

Nomina: Verlust des Duals und des Akkusativ (letzterer bleibt bei den Pronomen erhalten).

Verben: Vereinfachung der Formen, Abbau unregelmäßiger Verben; Verlust der Kurzform, da diese komplett mit der 3. Person Sg. zusammenfällt; neuer Modus durch Assimilation von Klitika.

Duvarische Wortgleichungen

Bedeutung Davidisch Kaltakisch Revartisch Protoduvarisch
Kopf toğ ted tâz tâdh
Mutter mawad mawbath mabad maw:ad
Arm yagağ jaʁath yoraz yoGadh
Name iğōri ixoli eguri igūri
er (PPN Sg1N) ab jov hob
geben dal raw r:ol r:ol
verkaufen weğ bex beg weg
Buch tab thah stov stob