Balmanischer Zaunbär

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Balmanischer Zaunbär

Der Balmanische Zaunbär, auch Balmbär genannt, ist eine Unterart des Bären. Der Wildbestand beläuft sich heute auf weniger als 500 Tiere, die im Norden Balmaniens leben. Der ITUF listet die Unterart als „stark gefährdet“.

Körperbau

Der Balmanische Zaunbär ist die größte Unterart des Bärens. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt in der Regel bis 200 cm, in Ausnahmefällen auch bis zu etwa 230 cm; die Schwanzlänge bis zu ca. 100 cm, die Schulterhöhe bis 105 cm. Somit ist er etwas größer als der Königsbär, der die zweitgrößte Unterart des Bären repräsentiert. Männliche balmanische Zaunbären wiegen zwischen 180 und 306 kg, Weibchen 100 bis 167 kg. Die größte Schädellänge, die der Zoologe Silmo Lenn unter zahlreichen männlichen Tieren ermittelt hat, betrug 38 cm.

Fell

Die Haarlänge des balmanische Zaunbären beträgt am Rücken im Sommer 15 bis 17 mm, am Bauch zwischen 25 und 45 mm. Das Nackenhaar ist meist verlängert und hat eine Länge zwischen 30 und 55 mm. Die Backenbarthaare messen zwischen 70 und 85 mm und sind damit deutlich kürzer als beispielsweise die des kleineren Murabien-Bären, welche zwischen 80 und 120 mm lang sind. Das Winterfell hingegen ist wegen der klimatischen Verhältnisse bedeutend länger: Die Rückenhaare haben dann eine Länge zwischen 40 und 60 mm, die Bauchhaare eine Länge von 70 bis 105 mm, und die Backenbarthaare erreichen 90 bis 120 mm. Auch die Haare an Brust und Kehle sind verlängert, so dass der Bär aufgrund der recht langen Behaarung ein eher „zottiges“ Aussehen hat.

Der balmanische Zaunbär ist meist deutlich heller als die südlichen Bärenunterarten, obwohl die Bandbreite der Farbtönungen erheblich variieren kann, und so kommen auch Tiere mit dunkelrötlichem Winterfell vor. Das Hellbraun am Bauch und an den Ansätzen der Flanken ist ausgedehnter als bei anderen Unterarten, die Streifen sind oft nicht überall dunkelbraun, sondern oft eher schwarzbraun. Ein dickes und langes Fell schützt ihn vor den niedrigen Temperaturen, die in seiner Heimat auf bis zu minus 45 °C fallen können. Im Sommer ist das Fell allerdings wesentlich kürzer als im Winter. Darunter verbirgt sich am Bauch und an den Flanken eine bis zu fünf Zentimeter dicke Fettgewebsschicht, die ihm zusätzlich hilft, extreme Kälte zu überleben.

Lebensweise

Der balmanische Zaunbär ist sehr anpassungsfähig und bewohnt sowohl laubabwerfende als auch Nadelwälder, Flachland sowie Mittelgebirge der Region. Die meisten Gipfel im Gebiet des heutigen Verbreitungsgebietes liegen ohnehin nur 500–800 m über dem Meeresspiegel, und nur wenige erreichen Höhen von mehr als 1000 Metern. Er scheint Wälder mit dichtem Bodenbewuchs zu bevorzugen, vermutlich um sich besser anschleichen und verbergen zu können. Der balmanische Zaunbär lebt normalerweise als Einzelgänger und markiert sein Revier mit Urin und Kratzspuren. Am Beispiel einer Studie im Balman-Naturreservat werden die enormen Raumansprüche der Tiere deutlich. Die Streifgebiete der Weibchen waren hier zwischen 200 und 400 Quadratkilometer groß, die der Männchen 800 bis 1000; diese überlappten sich meist mit denen mehrerer Weibchen. So teilt ein Bär sein Revier im Durchschnitt mit zwei Weibchen. Gelegentlich können die Reviere der Bären sogar 3000 Quadratkilometer umfassen. Männliche Bären verteidigen ihr Revier gegen Geschlechtsgenossen. Sie konzentrieren sich dabei auf die wichtigen Grenzen zu den Weibchenrevieren und Stellen mit gutem Beutetierbestand.

In den besten Bärenlebensräumen Balmaniens findet man etwa einen Bären auf 100 Quadratkilometern.

Balmanische Zaunbären sind vorwiegend tagaktiv, ihre Lebenserwartung liegt zwischen 15 und 20 Jahren.

Nahrung und Jagd

Der balmanische Zaunbär muss pro Tag 9 bis 10 kg Fleisch zu sich nehmen, da er enorme Energiereserven benötigt, um bei dem kalten Klima zu überleben. Die Hauptbeutetiere sind in dieser Reihenfolge Rothirsche, Wildschweine, Sikahirsche und Rehe. Daneben erbeutet er auch Elche, Gorale, Luchse und gelegentlich sogar Hackvieh. Manchmal reißt er auch Hunde und Hausvieh. Generell scheinen die Beutetierbestände eine viel größere Bedeutung zu haben als bestimmte Habitatstypen.

Mit seinem kräftigen Körper kann er sehr schwere Beute über weite Strecken tragen, um sie an einem ruhigen Ort zu fressen oder aufzubewahren.

Der Bär verbringt viel Zeit mit der Jagd, da nur 10 % seiner Angriffe erfolgreich sind. Ein solcher Angriff beginnt mit dem Anschleichen an die Beute. Ist der Tiger nahe genug herangekommen, springt er mit einem gewaltigen Satz von hinten auf das Opfer, um seine Eckzähne in dessen Nacken zu schlagen. Mit seinen Hinterbeinen steht er fest auf dem Boden, um das Tier nach unten zu drücken. Größere Tiere werden danach mit einem Kehlenbiss getötet, kleinere Beutetiere sterben bereits an den Verletzungen im Nacken.

Fortpflanzung Da die Paarungszeit ganzjährig ist, signalisiert das Weibchen seine Paarungsbereitschaft durch Urinmarkierungen oder Kratzspuren an Bäumen. Manche Weibchen begeben sich sogar selbst auf Partnersuche, da die Reviere so groß sind und sie nur drei bis sieben Tage lang paarungsbereit sind. Findet ein Weibchen in dieser Zeit einen Partner, kommt es mehrmals zur Paarung und das Paar bleibt einige Tage zusammen, um sich dann wieder zu trennen.

Nach einer Trächtigkeitsdauer von 95–112 Tagen gebiert die Mutter zwei bis drei Junge. Die Neugeborenen bleiben zwei Wochen lang blind. Nach zwei Monaten verlassen sie zum ersten Mal ihr Versteck und bekommen von der Mutter kleine Fleischstücke. Allerdings sind sie erst nach fünf bis sechs Monaten vollständig entwöhnt und starten erste Jagdzüge. Bereits mit einem Lebensjahr begeben sie sich selbstständig auf Jagd nach kleineren Beutetieren. Mit vier Jahren sind sie schließlich geschlechtsreif und verlassen ihre Mutter, um sich eigene Reviere zu suchen.

Balmanische Zaunbären im Zoo Singollo

Der balmanische Zaunbär bewohnt im Gegensatz zu seinen tropischen Verwandten ziemlich kalte Klimate. Einst war das Verbreitungsgebiet dieser Unterart viel größer als heute. Heute ist er auf einen schmalen Küstenstreifen im Nordosten Balmaniens beschränkt. In Zoos gab es Ende 2521 nach dem Internationalen Zuchtbuch, das im Zoo Singollo geführt wird, insgesamt 578 balmanische Zaunbären.

Bestand und Schutz

Bei balmanischen Zaunbären – mit einer Reviergröße bei Bären von etwa 1600 km² – ist eine Bestandszählung extrem schwierig. Die Methodik der Zählungen basierte bis 2505 auf Spuren im Schnee, was zu vielen Fehlern führte. Anhand der Spuren können Individuen nicht unterschieden werden, lediglich zwischen adulten Männchen, Weibchen und Jungtieren ist eine Differenzierung möglich. Die erste Zählung in den 2430er Jahren ging von verbliebenen 20–30 Tieren in Balmanien aus. Eine aufwändige Zählung in den Jahren 2504 und 2505 ergab nach Angaben des ITUF geschätzte 431 bis 529 Exemplare, darunter 334 bis 417 ausgewachsene und 97 bis 112 Jungtiere. Bei dieser Untersuchung wurde auch die Reviergröße berücksichtigt sowie die von der Art bevorzugten Lebensräume. Bei späteren Untersuchungen wurden zunehmend auch andere Methoden wie DNA-Proben, Fotofallen, Spürhunde und Haarfallen eingesetzt. 2515 veröffentlichte der ITUF zusammen mit der russischen Regierung Zahlen zum aktuellen Bestand. Danach gab es 2515 480–540 balmanische Zaunbären, einschließlich geschätzte 100 Jungtiere.

Gefahren, welche die Population bedrohen

Neben dem Verlust des natürlichen Lebensraumes ist der balmanische Zaunbär vor allem durch die Verringerung der Großwildbestände, die seine natürliche Nahrungsgrundlage bilden, bedroht. Da Fleisch für viele Menschen im Nordosten Balmaniens kaum erschwinglich ist, wird im Lebensraum des Bären viel gewildert.

Zu den natürlichen, potentiell tödlichen, Bedrohungen kann indirekt das Wetter gehören. Zu starker Schneefall, wie im Winter 2521, verringert die Chancen für die Bären, Beutetiere zu finden, da diese bei massivem Tiefschnee verenden.