Königreich Naia

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Das Königreich Naia ist ein historischer Staat auf den Karpaten, dessen Blütezeit etwa von 1000 wzi bis 1400 wzi dauerte. In dieser Zeit umfasste das Königreich neben dem Kerngebiet der Heuinsel auch die Nordöstliche Küste Jennigs und die Westküste von Dröm. Doch nie war das Königreich ein Flächenstaat im klassischen Sinne.

Das Königreich Naia kann als früher Vorgänger des Herzogtum Heas gelten.

Name

Der Name des Königreiches geht wohl auf den Namen einer älteren Grafschaft zurück, deren Hauptstadt Nuryaah weiter im Inland lag. Nuryaah hieß wohl soviel wie "Burg des Rya". Was genau mit dem Begriff mit dem Begriff bezeichnet wird, ist auch fraglich:

  1. In den historischen Quellen aus dem Königreich selbst wird allein das unmittelbare Kernland um Bòrs sowie die gegenüberliegende Seite der Großen Qasx als "Königreich Naia" bezeichnet. Dies entsprach dem Bereich, der direkt dem König unterstand.
  2. Heutzutage wird der Bereich, in welchem die Könige Naias aktiv in die Innenpolitik eingriffen, als "Königreich Naia" betitelt.
  3. In der orthodoxen Tradition gilt das gesamte von Naia aus missionierte Gebiet, in weiterem Begriff die Gesamtheit der orthodoxen Gläubigen als "Königreich Naia".

Geschichte

Anfänge

Der Formierung des Königreichs unmittelbar voraus ging die Ausbreitung inseljennitischer Stämme über die Große Qasx. Damit verbunden war der Aufstieg von Port Txalantur, welches wesentliche kulturelle Elemente nach Norden vermittelte. Der nördlichen Meerenge der Großen Qasx kam seit jeher eine wichtige strategische Rolle zu, die sich mit der zunehmenden Verstädterung noch verstärkte. Von Umutxaw aus wurde hier eine Grenzbastion zur Kontrolle des Seeraums aufgebaut, die den Namen Bòrs erhielt. Dieser Name ist erstmals um 600 +zi belegt.

Die Grenzbastion wuchs rasant und zeigte bald die Tendenz, von Umutxaw unabhängig zu agieren. 755 wurde es von der Grafschaft Nuryaah erobert - aus diesem Namen stammt Naia. Dies markiert den Anfang der Geschichte Naias.

Erste Expansionen

Der Aufstieg Naias zur Macht war nicht geradlinig. Immer wieder musste sich Naia gegen Übergriffe skallischer Stämme aus dem Norden und von Umutxaw aus dem Süden verteidigen. Naia erweiterte seine Machtbasis nicht immer direkt durch Eroberungen, sondern durch Bündnisse, wobei es seine Bündnispartner schrittweise immer abhängiger von sich machte.

Das zentrale Problem der naiischen Herrschaft war der Zusammenhalt des Reiches - nur wirtschaftliche oder militärische Übermacht einerseits, unsichere und wechselhafte (dynastische) Bündnisse andererseits - begründeten die Hegemonie der Herrscher von Naia. Auswege wurden in der Religion gesucht, die in der Zeit ab 800 in Gestalt verschiedener heidnischer Kulte auftrat. 941 wird der Chronismus aus dem südlichen Karpatenraum übernommen, was eine zusätzliche Legitimation lieferte. Dies lieferte auch einen Vorwandt, aus dem man gegen das "heidnische" Umutxaw vorgehen konnte. Umutxaw wurde 1003 belagert und zerstört; danach wurde ein Vasallenkönig installiert und die Stadt begann wieder zu blühen, nun aber nur noch als von Bòrs abhä

Mit dem immer stärkeren Aufstieg von Naia wurde auch dieser Chronismus immer stärker normiert. Bald kam es zum offenen Bruch mit den älteren Versionen des Chronismus, die heute gemeinhin als Altkarpatischer Chronismus bezeichnet werden.

Blütezeit

Die Kultreformen des Königs Essehe von 1121 markieren den Beginn des sog. murabisch-orthodoxen Chronismus. Die neue, stark zentralisierte und normierte Religion erwies sich als sehr integrativ. Die Könige Naias konnten nun im Auftrag der Missionierung expandieren.

Sehr schnell etablierte sich eine Vorherrschaft Naias in der Großen und Kleinen Qasx. Immer mehr Staaten traten zur Orthodoxie über, manchmal vom Altkarpatischen Chronismus, manchmal auch direkt von vorchronistischen Religionen (z.B. Jennitia 1304 +zi). Die neu bekehrten Staaten begannen nun ihrerseits missionarisch tätig sein, weshalb sich der orthodoxe Chronismus rasant in den Karpaten verbreitete.

Einerseits wuchs nun auch das Gebiet, dass der direkten Kontrolle von Bòrs unterstand, andererseits weitete sich das System der Abhängigkeiten aus. Da aber auch tributpflichtige Vasallenstaaten nun mächtiger wurden, wurde die Frage der Kontrolle auch weit entfernter Orte akut. In diesem Zuge erstarkte das Klosterwesen, welches zwar schon im Altkarpatischen Chronismus eine gewisse Rolle gespielt hatte, nun aber eine zentrale Stellung einnahm.

Niedergang

Die neu bekehrten Zentren sahen oftmals Bòrs als spirituelles Zentrum an, Naia aber nur als ein Königreich unter anderen. Problematisch wurde auch die Gründung eigener Klosterorden durch Ehj (heute Jennitia). Erste Auflösungserscheinungen waren Konflikte zwischen den Varnen und den Draghen, in welchen die lokalen Zentren eigenmächtige Entscheidungen trafen. Dies zog einen Zusammenbruch des Herrschaftssystems auf ganz Estasia nach sich. Ehj löste sich 1453 auch spirituell von Bòrs, und nun war die Orthodoxie gespalten. Dies war ein herber Schlag für das Königreich. Umutxaw, schon von Kriegen mit dem neugegründeten Silbernen Bündnis von Mannox begann 1457 einen offenen Krieg gegen Naia, aus welchem zwar das Königreich siegreich hervorging, der letztlich aber sowohl Naia als auch Umutxaw schadete. Das Bündnis nahm Umutxaw ein und konnte ab diesem Zeitpunkt die Vorherrschaft in der Großen Qasx erringen.

Unter dem König Lapat-Toliheli II (reg. 1511-1534) kam es noch einmal zu einer Blütezeit - mit Unterstützung des Silbernen Bündnisses von Mannox konnte noch einmal die Kontrolle auf der Westlichen Heuinsel und auf dem Nordwestlichen Bedlam etabliert werden. Doch das Bündnis forderte für diese Unterstützung hohe Geschenke und Tributzahlungen ein. Lapat-Toheli III (reg. 1534-1536) versuchte, die erforderlichen Summen durch eine Kopfsteuer aufzutreiben. Dies führten zu Erhebungen erst in der Bevölkerung; und in der Folge auch zu einer Palastrevolution. Nach mehreren Wechseln konnte sich Immis IV (reg. 1540-1545) für eine längere Zeit auf dem Thron halten. In dieser Zeit führte er einen erfolglosen Krieg gegen das Silberne Bündnis von Mannox, der damit endete, dass Naia auf seinen Rumpfstaat reduziert wurde.

Bis 1803

In den letzten Jahren, in denen das Königreich formal bestand, versuchten sowohl Paramur als auch Beterbeuy die Oberherrschaft über das Gebiet zu erringen. Die anfänglich aus Respekt für die religiöse Bedeutung der Stadt Bòrs mit diplomatischen und wirtschaftlichen Mitteln geführt, intensivierte sich der Streit in den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts. Nach einer Palastrevolution (1776) setzte Paramur zunächst einen Vasallen ein, nach dessen Tod 1803 die gesamte Stadt mit dem von Naia übrig gebliebenen Umland an Paramur fiel.

Herrschaftssystem

Oberhaupt des Staates war der König von Naia, der Oberpriester, Oberster Heerführer, Oberster Richter und Gesetzgeber zugleich war. Diese umfassende Macht übte er jedoch nur im Kernland aus.