Chronismus: Unterschied zwischen den Versionen

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O Chronos, höchster, Preis sei dir und Lob
 
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O Dummos, hässlicher, Schmach sei dir und Schande
 
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*Entstand ca. 700 wzi in Bangabandhu – vermutlich als Synthese von Staats- und Stammesreligionen
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*Den Gründungsort beanspruchen Choghu, IRB und Chronistisch Mandhu. Anerkanntes Zentrum, wichtigster Pilgerort ist Lavosh in Choghu. Einige Archäologen gehen aber von Sanpherahi in Chronistisch Mandhu oder sogar Marka in der [[IRB]] aus – der Ursprung des Chronismus ist ein Politikum!
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*Aus der Zeit um 1000 wzi stammen Dokumente die eine umgekehrte Götterhierarchie belegen (Dummos als höchster, Aliphatos als niedrigster Gott). Um 1100 wzi, nach einem Umsturz, besteht folgende Götterhierarchie (notabene waren die Hauptgötter bis auf Bartos alle weiblich):
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*Ab 1200 wzi strömen Missionare auch außerhalb Bangabandhus aus und reformieren zunächst die Urbevölkerung der xyllabischen Insel, die Bekehrung des Karpatenraumes beginnt. Zunächst ist der Chronismus aber nur in den südlichen Gebieten, in Altmeerland und in der Großen Qasx verbreitet.
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*In [[Herzogtum Heas#Geschichte|Naia]], jetzt auf dem Gebiet der Heugrafschaft, entsteht um 1100 +zi der '''Murabisch-Orthodoxe Chronismus''', und wird vom dortigen Herrscherhaus zur Staatsreligion erhoben. Wichtige Neuerungen betreffen:
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**Kanonisierung der Religion
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**Starke Veränderung gegenüber bangabandhischem Vorgänger: Hauptgottheiten sind männlich. Die weiblichen Varianten werden als heidnisch betrachtet.
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**Starke Missionierung setzt ein; überhaupt werden viele Gebiete, darunter Tuwran, Dröm und Jennig überhaupt erst chronistisch.
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**Man sieht Murabien als mystisches Zentrum des Chronismus – daher der Name! – gründet dort Klöster auf den Ruinen alter Tempel; das größte und bei nicht-Chronisten berühmteste dieser Klöster ist Bartka (gegründet 1517 nzi); das älteste ist zugleich Hauptpilgerort für Murabisch-Orthodoxe Chronisten – Djagal-Mlil bei Maenfyrdt (gegründet 1007 nzi)
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*Der murabisch-orthodoxe Chronismus war als zentralistische Religion, um eine zentrale Herrschaft der Könige von Naia zu ermöglichen, gedacht; lokale Traditionen setzen aber frühzeitig ein. So nahm das Königreich von Ehj (heute [[Kaiserreich Groß Jennitia]]) 1304 den Chronismus an. Bereits 1453 kam es zum Bruch, und es bestanden lange eine "jennitische" (Jennitia und Davien) und eine "qasxische" (Naia usw.) Orthodoxie. Erst 2023 kam es zur formalen Wiedervereinigung, bekannt als '''Ewige Heilung'''.
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*Ab 1700 entstehen demokratisch gesinnte Strömungen in Balmanien und auf den Karpaten. Es beginnt Kritik an den alten Herrscherhäusern. Diese äußert sich in religiöser Form als sogenannter '''Karpatisch-reformierter Chronismus'''.
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**Dieser wird jedoch von einigen Herrscherhäusern aufgegriffen und als Nationalkirche verstanden (z.B. [[Paramur]] 1870); dies eignete sich zur Legitimation von Monarchie und Kolonialismus besser als der international ausgerichtete Murabisch-Orthodoxe Chronismus.
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**Karpatisch-Reformierter Chronismus wurde aber auch ein Sprachrohr des Protests (so errichtete das Volk der Heugrafschaft um 2100 eine kurzzeitige karpatisch-reformierte Demokratie; in der Heiligen Küste blieb die reformiertgläubige Demokratie seit 2209 dauerhaft)
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**Er verdrängte den Murabisch-Orthodoxen Chronismus nahezu völlig aus den Karpaten (Nur noch [[Beterbeuy]], [[Jennitia]], [[Herzogtum Heas]]).
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==Konfessionen==
 
==Konfessionen==

Version vom 19. November 2020, 15:45 Uhr

Der Chronismus ist eine der drei größten Religionen auf Ultos. Er ist überall verbreitet, hauptsächlich auf den Karpatischen Inseln und in Murabien. Daneben finden sich zahlreiche Gläubige auch in Davien.

Das heilige Symbol des Chronismus

Glaube

Das Prinzip der Zeitenwaage (Mesoron)

  • Alle Dinge und Lebewesen im Universum sind entweder Verlangsamerer (Gsega) oder Beschleuniger (Tjala) der Zeit
  • auch die Götter gehören einer der Parteien an
  • Gsega und Tjala halten sich die Waage
  • am Ende der Zeit wird das Gleichgewicht kippen, überwiegt Tjala, wird die Zeit immer schneller, bis plötzlich alles Gleichzeitig passiert; überwiegt Gsega, wird alles immer langsamer, bis die Zeit stehen bleibt
  • niemand weiß, welches von beidem überwiegen wird

Vier Götter

Gott Feiertag Inhalt Besonderheit
Aliphatos (Goot des Himmels und allem Guten) 09. April Außengott des Tjala
Bartos (Gott der Prieser und des Festlandes 21. August Innengott des Tjala Mächtigster Gott für die Menschen → richtet und entscheidet über Schicksale sitzt immer auf seinen Bart
Chronos (Hauptgott des Chronismus) 06. Oktober

(4-tägiges Fest)

Innengott des Gsega Gott des Meeres
Dummos (Gott der Unterwelt) 17. Dezember Außengott des Gsega Gott der Unterwelt

Kastenwesen

  • Menschen werden in vier Kasten eingeteilt: Aliphaten, Bartai, Chronai und Dum
  • Nach dem Tode wird ein Mensch wiedergeboren und steigt – je nach seinen Taten – immer auf oder ab, bleibt niemals in seiner Kaste. Es werden dabei auch keine Kasten übersprungen.
  • Es gibt folgende Kasten:
    • Aliphat (Pl. Aliphaten) ist ein Oberpriester (dieser Status kann nur von einem gutem Bartja erreicht werden)
    • Ein Bartja (Pl. Bartai) ist besserer Chronist, der üblicherweise die Position eines Mönches oder Priesters bekleidet. Es gibt auch einige Adlige von diesem Rang.
    • Ein Chronja (Pl. Chronai) ist ein normaler Chronist. Er kann zum Bartja aufsteigen, wenn er ein gutes Leben führt. Falls er ein schlechtes Leben führt, wird er zum Dumja.
    • Ein Dum (Pl. Dum) ist ein niedrigrangiger Chronist, der niedere Aufgaben erledigt. Ebenfalls als Dum bezeichnet werden alle Nichtchronisten, stehen aber in der Rangfolge noch unter den chronistischen Dum.
  • Wenn man als Aliphat ein so gutes Leben geführt hat, dass man weiter aufsteigen würde, erreicht man das Paradies.
  • Wenn man als Dum ein so schlechtes Leben geführt hat, dass man weiter absteigen würde, kommt man in die Hölle.

Das Sanduhr-Prinzip (Emlenh)

  • Nach einem bestimmten Zeitraum spiegelt sich das System (kippt um wie eine Sanduhr), sodass das Paradies bei Aliphatos danach bei Dummos liegt, und die Hölle bei Dummos zum Paradies wird.
  • Somit verliert Chronos den Hauptgottposten an Bartos.
  • Auch das Kastenwesen kippt: wer als Aliphat
  • Nach Drölf Zyklen wird das Weltenende erreicht.

Die Rolle der Mathematik

Da nicht klar ist, wie lange ein Zyklus währt, und was die Zahl Drölf ist, und welcher, Aliphatos oder Dummos, der ursprüngliche Gott des Paradieses war, gab und gibt es zahlreiche innerchronistische Debatten. Im Laufe der Jahrhunderte entstand daraus (zunächst über Zahlenmystik) die Tradition, dass sich Chronisten viel mit Mathematik beschäftigen. So gleichen manche Messen mathematischen Seminaren. Überhaupt erreichte die Mathematik den Status einer eigenständigen wissenschaftlichen Disziplin durch den Chronismus. Auch heute noch sind viele Chronisten Mathematiker, und viele Mathematiker Chronisten.

Weiteres

Die Messe

Typischer Chronistischer Gruß, der zur Messe eine große Rolle spielt
  • nach strengen Regeln
  • vier Priester, die ihrer Rangordnung nach die vier Götter anpreisen
  • Anzahl der Anwesenden muss durch vier teilbar sein

Das Htheti

Heiligstes Gebet aller Gebete, viermal am Tag aufzusagen (nach dem Aufstehen, am Vormittag, am Nachmittag und vor dem Einschlafen).

O Aliphatos, heiliger, sei gegrüßt O Bartos, mächtiger, sei geehrt O Chronos, höchster, sei gepriesen O Dummos, hässlicher, sei verdammt

Siebenmal, o Götter, danke ich euch für die Welt und die Zeit Siebenmal, o Götter, danke ich euch für mein Leben und mein Glück Siebenmal, o Götter, danke ich euch für euer weises Urteil und eure weise Herrschaft Siebenmal, o Götter, bitte ich euch um Gnade vor meinen Sünden und Reinheit für mein Herz Siebenmal, o Götter, bitte ich euch um eure Hilfe in meinem Leben und um einen gnädigen Tod Siebenmal, o Götter, bitte ich euch um den Erhalt der Welt, bis die Zeit heran ist Siebenmal, o Götter, hört meinen Ruf.

O Aliphatos, heiliger, Heil sei dir und Dank O Bartos, mächtiger, Ruhm sei dir und Ehre O Chronos, höchster, Preis sei dir und Lob O Dummos, hässlicher, Schmach sei dir und Schande

Geschichte

  • Entstand ca. 700 wzi in Bangabandhu – vermutlich als Synthese von Staats- und Stammesreligionen
  • Den Gründungsort beanspruchen Choghu, IRB und Chronistisch Mandhu. Anerkanntes Zentrum, wichtigster Pilgerort ist Lavosh in Choghu. Einige Archäologen gehen aber von Sanpherahi in Chronistisch Mandhu oder sogar Marka in der IRB aus – der Ursprung des Chronismus ist ein Politikum!
  • Aus der Zeit um 1000 wzi stammen Dokumente die eine umgekehrte Götterhierarchie belegen (Dummos als höchster, Aliphatos als niedrigster Gott). Um 1100 wzi, nach einem Umsturz, besteht folgende Götterhierarchie (notabene waren die Hauptgötter bis auf Bartos alle weiblich):
Schriftzeichen Aussprache (IPA)
Alipta-sudhu Göttin der Ewigkeit und des Kosmos
Barrat-sadhu Gott der Erde
Ghuwarono-sudhu Göttin der Zeit und der Gestirne
Dammu-sudhu Göttin der Unterwelt, des Nirgends und nie
  • Ab 1200 wzi strömen Missionare auch außerhalb Bangabandhus aus und reformieren zunächst die Urbevölkerung der xyllabischen Insel, die Bekehrung des Karpatenraumes beginnt. Zunächst ist der Chronismus aber nur in den südlichen Gebieten, in Altmeerland und in der Großen Qasx verbreitet.
  • In Naia, jetzt auf dem Gebiet der Heugrafschaft, entsteht um 1100 +zi der Murabisch-Orthodoxe Chronismus, und wird vom dortigen Herrscherhaus zur Staatsreligion erhoben. Wichtige Neuerungen betreffen:
    • Kanonisierung der Religion
    • Starke Veränderung gegenüber bangabandhischem Vorgänger: Hauptgottheiten sind männlich. Die weiblichen Varianten werden als heidnisch betrachtet.
    • Starke Missionierung setzt ein; überhaupt werden viele Gebiete, darunter Tuwran, Dröm und Jennig überhaupt erst chronistisch.
    • Man sieht Murabien als mystisches Zentrum des Chronismus – daher der Name! – gründet dort Klöster auf den Ruinen alter Tempel; das größte und bei nicht-Chronisten berühmteste dieser Klöster ist Bartka (gegründet 1517 nzi); das älteste ist zugleich Hauptpilgerort für Murabisch-Orthodoxe Chronisten – Djagal-Mlil bei Maenfyrdt (gegründet 1007 nzi)
  • Der murabisch-orthodoxe Chronismus war als zentralistische Religion, um eine zentrale Herrschaft der Könige von Naia zu ermöglichen, gedacht; lokale Traditionen setzen aber frühzeitig ein. So nahm das Königreich von Ehj (heute Kaiserreich Groß Jennitia) 1304 den Chronismus an. Bereits 1453 kam es zum Bruch, und es bestanden lange eine "jennitische" (Jennitia und Davien) und eine "qasxische" (Naia usw.) Orthodoxie. Erst 2023 kam es zur formalen Wiedervereinigung, bekannt als Ewige Heilung.
  • Ab 1700 entstehen demokratisch gesinnte Strömungen in Balmanien und auf den Karpaten. Es beginnt Kritik an den alten Herrscherhäusern. Diese äußert sich in religiöser Form als sogenannter Karpatisch-reformierter Chronismus.
    • Dieser wird jedoch von einigen Herrscherhäusern aufgegriffen und als Nationalkirche verstanden (z.B. Paramur 1870); dies eignete sich zur Legitimation von Monarchie und Kolonialismus besser als der international ausgerichtete Murabisch-Orthodoxe Chronismus.
    • Karpatisch-Reformierter Chronismus wurde aber auch ein Sprachrohr des Protests (so errichtete das Volk der Heugrafschaft um 2100 eine kurzzeitige karpatisch-reformierte Demokratie; in der Heiligen Küste blieb die reformiertgläubige Demokratie seit 2209 dauerhaft)
    • Er verdrängte den Murabisch-Orthodoxen Chronismus nahezu völlig aus den Karpaten (Nur noch Beterbeuy, Jennitia, Herzogtum Heas).


Konfessionen

  • Bangabandhisch-orthodoxer Chronismus
  • Karpatisch-orthodoxer Chronismus
  • Karpatisch-reformierter Chronismus
  • Murabisch-orthodoxer Chronismus